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Gemeinsam gegen Einsam

Veröffentlicht: 13.01.2010

Appenzellerland: 16. Dezember 2008

Gemeinsam gegen einsam

GONTEN/HERISAU. Die katholischen Kirchenchöre aus Gonten und Herisau führen zusammen Weihnachts-Kompositionen zum Thema «Gemeinsam gegen einsam» auf.

Christian Köppel

Die Kompositionen von Heinrich Fidelis Müller stehen im Ruf ihrer praktischen Aufführbarkeit und einer sehr bildhaften Umsetzung von Sprache und Musik. Dies unterstrich die Aufführung der vereinten Chöre zusammen mit dem Appenzeller Kammerorchester eindrücklich, wobei man ein wenig an Tiefe vermissen konnte.

Spannendes Arrangement

Einstudiert haben die beiden Chöre die Kompositionen aus «Die heiligen Dreikönige» und dem Weihnachtsoratorium Müllers getrennt. Gonten zusammen mit Karl Bauer, Herisau mit Alois Cavelti. Die musikalische Leitung der Aufführung hatte Cavelti. Die konzentrierte Leistung des Chors machte deutlich, dass solche «Fusionen» durchaus lohnend sein können. In der Dynamik nicht ganz der Grösse entsprechend, legte er doch eine sehr pointierte und prägnante Performance an den Tag. Offenbar wurde die Zusammenarbeit sorgfältig angelegt, denn Unstimmigkeiten gab es in den Stimmen fast keine. Auch die Solistinnen Nicole Bosshard, Sopran, Esther Brönnimann, Alt, sowie die Solisten Silvan Isenring, Tenor, und Josef Agosti, Bass, fügten sich mit einer guten Balance von solistischen Leistungen und dem Zusammenspiel mit den Chören exzellent in das erstaunlich routinierte Arrangement ein. Das Orchester unter der Leitung von Jürg Surber besass in einigen Passagen hörbare Abstimmungsschwierigkeiten, dennoch machte gerade auch das Zusammenspiel von Streichern, Holzbläsern und Gesangsstimmen den besonderen Reiz der Aufführung aus. Begleitet wurden das Orchester und die beiden Chöre von der Organistin Julia Levitin.
Transparent und einfühlsam

Insgesamt gelang den vereinten Chören in Begleitung des Appenzeller Kammerorchesters und Julia Levitin an der Orgel eine transparente, einfühlsame Aufführung. Dem Anlass würdig zeigte sie sich in vielerlei Hinsicht, vom Einzug der Chöre über die Möglichkeit des gemeinsamen Singens bis zur hochkonzentrierten Leistung aller Protagonisten. Einzig die gesprochenen Texte wirkten in ihrer Gesamtheit etwas flapsig. Sie machten zu oft den Versuch, die Weihnachtsgeschichte in der Aktualität festzumachen, ohne dann wahrhaftig anzudocken. Wobei die Idee rezitativer Texte beileibe nicht schlecht ist. Aber schliesslich hätten sie in ihrer Färbung doch so abwechslungsreich sein dürfen wie die Vorträge der Chöre und des Orchesters.